Die Jagd nach dem „Yorkshire Ripper“ gehört bis heute zu den größten (und teuersten) Fahndungen in der Geschichte Großbritanniens. Mindestens 13 Frauen tötete Peter Sutcliffe zwischen 1975 und 1980, sieben weitere verletzte er teils lebensgefährlich. Seit 1981 saß er hinter Gittern. Doch von einer erfolgreichen Aufklärung des Falls kann nicht die Rede sein. Während der fünf Jahre anhaltenden Ermittlungen wurde Sutcliffe insgesamt neun Mal von der Polizei verhört. Die Beamten aus West Yorkshire versäumten es bis zuletzt, den Killer zu überführen.

Weil die Suche nach dem Mörder, der es vor allem auf Prostituierte abgesehen hatte, so große öffentliche Aufmerksamkeit erregte, wurde die lokale Polizei damals derart von Hinweisen überflutet, dass sie der Informationslage kaum Herr werden konnte. Doch das entschuldigt nicht ihr Versagen. Eine externe Aufarbeitung der Ermittungen deckte weitere eklatante Fehler auf, die nach Bekanntwerden 2006 zu Reformen bei den britischen Sicherheitskräften führten.

Unter anderem verschärfte die Polizei von West Yorkshire das Täterprofil so sehr, dass sie mögliche weitere Morde aus den Augen verlor. So ist bis heute nicht klar, ob der 1981 inhaftierte und 2020 im Gefängnis an Covid-19-Komplikationen verstorbene „Yorkshire Ripper“ nicht noch mehr Taten verübt hatte, als er vor Gericht gestand.

„Yorkshire Ripper – Die neuen Morde“ basiert auf dem Buch „Yorkshire Ripper: The Secret Murders“ von Detektiv Chris Clark und Investigativ-Journalist Tim Tate, die beide in der Dokumentation in Erscheinung treten und Verbindungen zwischen weiteren unaufgeklärten Morden und Peter Sutcliffe sehen.