M - Eine Stadt sucht einen Mörder
Wien. Tiefer Winter. Kinder verschwinden. Vorerst spurlos, dann werden ihre Leichen gefunden. Für die Boulevard-Presse ein gefundenes Fressen. Für die Polizei eine Serie von Niederlagen. Politisch ein Problem. Und gleichzeitig die lang ersehnte Chance für den ambitionierten Innenminister. Die Unterwelt schaltet sich ein. Der Kindermörder muss gefunden werden, damit alle anderen schmutzigen Geschäfte ungestört weitergehen können.
In Wien herrscht tiefster Winter, die Stadt versinkt im Schnee. Als die kleine Elsie ohne Jacke nach Hause kommt, schickt ihre Mutter das Mädchen zurück auf den Spielplatz, um seine vergessene Jacke zu holen. Dort angekommen, ertönt durch den Schnee aus der Dunkelheit ein Pfeifen einiger Takte aus Edvard Griegs „Peer Gynt“. Kurz darauf blickt Elsie ihrem Schicksal ins Gesicht und verschwindet zunächst spurlos.
Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf, befragt Elsies Mutter und den Vater. Auf den ersten Blick scheint der Fall für die Beamten klar, doch spätestens, als mehr und mehr Kinder verschwinden und der schmelzende Schnee die ersten Kinderleichen zu Tage bringt, ist klar: Ein Kindermörder treibt sein Unwesen. Die Polizei ist ratlos und rast im Leerlauf, der ambitionierte Innenminister beginnt, die Morde zu instrumentalisieren und für die Boulevardpresse sind die Morde ein gefundenes Fressen. Fake News sind im Umlauf, im Netz wird gehetzt und in der Bevölkerung beginnt es zu rumoren. Mit steigender Nervosität wird jeder zum Verdächtigen erklärt und die Polizei gerät zunehmend unter Druck. Somit beschließt Wiens Unterwelt, die Aufgabe der Polizei selbst zu übernehmen und den Täter zu finden – so dass am Ende die ganze titelgebende Stadt auf der Suche nach dem Kindermörder ist.
Mit seiner Inszenierung von „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ hat David Schalko ein zeitgenössisches Remake von Fritz Langs gleichnamigem Filmklassiker aus dem Jahr 1931 geschaffen und verlegt die Jagd nach einem Kindermörder ins Jahr 2019. Die Neuauflage spielt auf die heutigen politischen und gesellschaftlichen Missstände an und zeichnet damit das Bild einer Gesellschaft, die auf dem Weg zur totalen Überwachung ist.
Hintergrund
Den Originalfilm „M“ inszenierte 1931 der Regisseur Fritz Lang, ein gebürtiger Wiener und bis heute einer der größten Pioniere des deutschen Films. „M“ hat die Filmwelt nachhaltig geprägt, gilt das Werk doch als Geburtsstunde gleich zweier Krimigenres: Zum einen des Serienmörder-Kinos, zum anderen des klassischen Kriminalfilms, bei dem die polizeilichen Ermittlungen zur Aufklärung eines Verbrechens im Vordergrund stehen. Auch dank ungewöhnlicher Kameraperspektiven, bemerkenswerten Schnitten und seiner beachtlichen Authentizität galt Langs Film damals als Meilenstein und zählt damit bis heute zu den wichtigsten Werken Deutschlands und darüber hinaus.
Mutter Elsie | Verena Altenberger |
Vater Elsie | Lars Eidinger |
Verleger | Moritz Bleibtreu |
Bleicher Mann | Bela B |
Fuchspelzmann | Udo Kier |
Innenminister | Dominik Maringer |
Kommissarin | Sarah Viktoria Frick |
Kommissar | Christian Dolezal |